Als die Autorin zum ersten Mal mit der Historikerin Rita Bake über den “Garten der Frauen” sprach, ahnte sie nicht, wie nachhaltig Gräber sie beschäftigen würden. Kurze Zeit später besuchte sie den kleinen Garten im historischen Teil des Ohldorfer Parkfriedhofs selbst. Seit zwanzig Jahren wächst dort ein begehbares Matriarchat, denn Bake hat einen Platz geschaffen, an dem das, was der Erinnerung wert ist, neu definiert wird: weiblich. Ausgerechnet hier, wo so vieles anders ist, wird deutlich, wie sehr Leistung und Anerkennung ansonsten patriarchalen Kriterien folgen, im Leben wie im Tod.
Der SWR2 Podcast zur Sendung gibt es hier.
Ob Karneval, Kino, oder Oper – überall müssen Frauen anstehen, bevor sie pinkeln können. Männer nicht. Eine Reportage über die weibliche Suche – nach Pinkelmöglichkeiten und nach Gleichberechtigung.
Die Geschichte der öffentlichen Toilette ist die Geschichte des Patriarchats. Denn als das mit den öffentlichen Toiletten anfing, gehörte der öffentliche Raum vorwiegend Männern. Heute wird es als gerecht angesehen, wenn in öffentlichen Gebäuden sanitäre Anlagen für Frauen und Männer dieselbe Quadratmeterzahl haben. Gerecht, ach ja? Auf einer Männertoilette lassen sich doch viel mehr Möglichkeiten zum Wasserlassen verbauen als auf der Frauentoilette.
Auf wessen Bedürfnisse ist die Welt zugeschnitten? Es ist eine Frage von politischer Macht, gesellschaftlicher Teilhabe, Sicherheit und – nicht zuletzt eine Frage des richtigen Designs.
Erschienen bei WDR 5, Neugier genügt.
In einem Kinderheim der ehemals deutschen Kolonie auf Papua-Neuguinea wächst nach dem ersten Weltkrieg ein kleines Mädchen auf, das auffällig viel mit Pippi Langstrumpf gemeinsam hat. Doch das erfahren ihre Nachkommen erst nach ihrem Tod. Eine Geschichte über vier Generationen.
Elsa Petterssons fantastisches Leben ist mehr als die Abenteuer in Taka-Tuka-Land. Es ist auch deutsche Kolonialvergangenheit, denn sie gehört zu den Kindern, die eine eigene Sprache erfunden haben. Und so kommt es, dass bis heute eine kleine Gemeinschaft auf der anderen Erdhalbkugel „Unserdeutsch“ spricht.
Die Reportage über Pippi und die vergessenen Kindern aus Papua Neuguinea ist beim Deutschlandfunk als Feature zu hören.
Eine Version für Kinder (ab 8 Jahre), die mir sehr am Herzen liegt, habe ich für KiRaKa gemacht, hier zu finden.
Und zu lesen im SZ Magazin. Mit Fotos vom talentierten Mr. Cunliff.
Der Polizist Steven Dooly und seine Frau Dustin leben in Arkansas, im sogenannten Bible Belt. Neben den zwei leiblichen Kindern haben sie noch zwei adoptierte schwarze Kinder, Avi und Bryce. Es ist allen klar, dass es nicht leicht sein wird. Aber es ist mehr als das. Die Entscheidung stellt das Leben von Familie Dooly auf den Kopf und verändert ihre Sicht auf Rassismus.
Die Doolys waren 2000/2001 meine Gastfamilie. Seitdem hat sich viel getan in ihrem Leben. Für das DRadio Wissen Storytelling Format Einhundert habe ich ihre Geschichte erzählt.
Diese Reportage hat den RIAS Radio Award 2017 für trans-atlantischen Journalismus gewonnen.
Die Geschichte der Doolys habe ich auch für das Süddeutsche Zeitung Magazin aufgeschrieben.
Die großartigen Fotos hat Philip Montgomery gemacht.
Velbert im Jahr 1940: Nachts leuchtet es hier hell, eine leere Eisenbahn dreht ihre Runden. Mitten in der Pampa inszenieren die Nazis eine falsche Fabrik. Sie hat nur ein Ziel: Die Aufmerksamkeit der Bomber auf sich zu lenken. Sie sollen auf keinen Fall die zehn Kilometer entfernten Kruppwerke treffen. Wie lange dieses Ablenkungsmanöver funktioniert, hört ihr hier.
Die ganze Geschichte in 15 Min für Dlf Nova, hier.
Und etwas ausführlicher, als Deutschlandfunk Feature, hier.
Siiri ist Schauspielerin und arbeitslos. Eines Tages bekommt sie ein lukratives Angebot: Sie soll bei einer Performance mitmachen - in der Fußgängerzone. Dabei soll sie einen Badeanzug tragen. Doch Siiri ist dick, war schon seit Jahre nicht mehr im Schwimmbad. Für die Performance stellt sie sich ihrer Angst und setzt sich zum ersten Mal damit auseinander, was Dicksein eigentlich bedeutet.
Die Teilnahme an der Performance war für Siiri eine total wichtige Erfahrung. Dadurch hat sie sich zum ersten Mal ehrlich eingestanden: "Ja, ich bin dick".
Die ganze Geschichte, hier.
Lebenskünstler, Einsiedler, alternativer Spinner? Bei Rolf Ketan Tepel gehen diese Schubladen schnell auf. Er setzt auf Freiheit statt Besitz, lebte in einer Wohnwagensiedlung und eine seiner Messages ist der Weltfrieden.
Mein Versuch Ketan zu verstehen, hier.
Amerika ist doch das Land der freien Menschen, schreibt Raefa auf Facebook, wo niemand aufgrund seiner Herkunft, seines Geschlechts oder seiner Religion verurteilt wird. Doch die 18-Jährige Muslima fällt auf - mit ihren blauen Augen und ihrem Kopftuch. Ihr Hijab verkörpert alles, was Trump und seine Anhänger hassen – für Raefa ist das Bewährungsprobe und Reifeprüfung gleichermaßen.
"With the whole Trump situation, honestly now, the hijab is like a target on your head. Because people know… ok, she is moslem."
Raefa Yasin
Hanna wird früh schwanger. Mit 16 bekommt sie Jonny. Ihre Eltern sind Professoren - und ihre Familie steht voll und ganz hinter ihr. Der Leitsatz: Ein glückliches Kind braucht eine glückliche Mutter.
Das Wort Rabenmutter wird Hanna im Laufe ihres Lebens öfter hören, aber Hanna steckt es weg, denn es kommt nicht aus ihrem engsten Kreis. Es sind die Menschen auf der Straße, die Nachbarn, die die Nase rümpfen. Hanna macht ihr Abitur, studiert, promoviert und gründet eine erfolgreiche Firma. Nicht trotz, sondern mit Jonny.
Die Geschichte einer außergewöhnlichen Kindheit und Jugend von Mutter und Sohn habe ich für DRadio Wissen Einhundert erzählt.
Eine freie Journalistin ohne Jobs hat vor allem eins: viel Zeit. Aber was tun mit all der Zeit? Ein Job muss her. Aber beim Arbeitsamt vorstellig werden? Nee. Dann doch lieber einen Aushang machen...
Mein Erfahrungsbericht für DRadio Wissen über Arbeitssuche.